Vom Investmentbanking zu Private Equity: SHS-Investmentmanagerin Anna Schleifer im Interview
1. Du bist seit September 2022 Teil des SHS-Teams. Davor warst du als Associate bei einer renommierten Investmentbank in Frankfurt beschäftigt. Wie sah dein Betätigungsfeld dort aus?
Ich war 2.5 Jahre als Analystin angestellt, bevor ich kurz vor meinem Weggang zur Associate befördert wurde. Hauptsächlich habe ich M&A Prozesse, insbesondere aus der Sell-side Perspektive, sowie vereinzelt ECM-Themen betreut. Meine Aufgaben bestanden im Projektmanagement dieser Prozesse. Unter anderem koordiniert man Berater, die das Unternehmen bezüglich unterschiedlicher Fachbereiche prüfen, und bereitet es auf den Verkauf vor. Darüber hinaus ist man auch extern Ansprechpartnerin für zum Beispiel interessierte Käufer, sobald die Marktansprache begonnen hat.
Meine Aufgaben waren sehr vielfältig und ich hatte die Möglichkeit viele unterschiedliche Bereiche in relativ kurzer Zeit kennenzulernen. Andererseits ist es gerade diese Intensität und Kürze der Projekte, die es schwierig machen, tiefere Einblicke in das Unternehmen zu gewinnen.
2. War das dann auch der Grund, der dich veranlasst hat, dich in Zukunft anders zu spezialisieren?
Auf jeden Fall. Aus den genannten Gründen war es mir ein Anliegen, auf die Buy-side zu wechseln und den gesamten Investmentzyklus eines Unternehmens kennenzulernen. Der Wachstumskapitalbereich innerhalb von Private Equity (PE) hat mich schon seit längerem interessiert. Hier wird in der Regel langfristig investiert und man steigt tief in die Unternehmensentwicklung ein. Bereits vor der Investition überlegt man sich eine Wachstumsstrategie und setzt diese dann in enger Zusammenarbeit mit dem Managementteam um. Das macht die Arbeit inhaltlich sehr anspruchsvoll.
3. Du hattest in deiner Bewerbungsphase viele Angebote zur Auswahl. Warum hast du dich für die SHS entschieden?
Ich habe mir viele unterschiedliche Unternehmen angeschaut. Darunter waren auch Family Offices, Fund of Funds, Venture Capital und eben Private Equity Funds, sowohl mit Sitz in Deutschland wie auch in der Schweiz.
Für SHS sprach mein Interesse am Wachstumskapital, wie eben beschrieben. Außerdem wollte ich gerne weiter den Fokus auf dem Sektor Healthcare behalten.
Zudem hat mir gefallen, dass SHS ein kleines Team hat. So bekommt man alle Prozesse mit, die eigene Stimme wird gehört und man hat die Möglichkeit das Unternehmen strukturell zu prägen.
Des Weiteren hat mich die momentane Phase des Fondszyklus fasziniert. SHS hat gerade eine neue Fondsgeneration mit einem erheblich gesteigerten Fondsvolumen aufgelegt. Bei einem neuen Fonds von Anfang an beteiligt zu sein bedeutet, dass die Investitionsmöglichkeiten noch sehr breit gefächert sind und ich auch als relativ neues Teammitglied die Chance habe, eine Beteiligung vom Kauf über Beteiligungsmanagement bis hin zum Verkauf zu erleben.
Schlussendlich kam noch dazu, dass der Bewerbungsprozess zügig und professionell durchgeführt wurde. Auch das Thema Homeoffice wird bei SHS allen ermöglicht, was einem sehr entgegenkommt an bestimmten Tagen.
4. Wie sieht dein Arbeitsalltag bei SHS aus (vielleicht auch im Vergleich zu deinem Alltag bei der Investmentbank)?
Meine Arbeit bei SHS verläuft sehr unabhängig. Während man im Investment Banking wesentlich enger mit einem Kunden zusammenarbeitet und sich häufig abstimmen muss, so habe ich bei SHS viel Flexibilität im Alltag und auch oft Themen, an denen ich eigenverantwortlich arbeite. Ich kann proaktiv nach neuen Beteiligungsmöglichkeiten suchen und trage viel Verantwortung.
Natürlich werden auch bei SHS größere Entscheidungen im Bereich Investments im Plenum besprochen und abgestimmt. Doch Abstimmungen und Diskussionen finden stets demokratisch und auf Augenhöhe statt. Zudem machen die flachen Hierarchien und die kurzen Dienstwege sowohl fachliches als auch persönliches Feedback schnell und einfach.
Auch bei SHS besteht meine Arbeit zu einem gewissen Teil aus der Zuarbeit für andere und aufgrund der kleinen Größe des Teams muss jeder überall mit anpacken. Gleichzeitig sind meine Arbeitszeiten flexibler und ich kann mir meinen Arbeitsalltag meist selbst einteilen.
5. Du bist gebürtig aus Berlin und hast in Frankreich und den Niederlanden studiert, bevor du nach Frankfurt gegangen bist. War es als Kind der Großstadt eine gewaltige Veränderung nach Tübingen zu ziehen?
Tatsächlich hat mich der Umzug nach Tübingen am meisten besorgt. Es ist die kleinste und südlichste Stadt in Deutschland, in der ich je gelebt habe.
Deshalb habe ich mich bereits vor der Zusage informiert, was die Stadt zu bieten hat. Tatsächlich vermisse ich hier nichts. Ich mache in meiner Freizeit gerne Ausdauersport und dafür gibt es in Tübingen unzählige Lauf- und Wanderwege in den naheliegenden Naturschutzgebieten sowie mehrere gute Schwimmbäder. Da Tübingen eine sehr internationale Studentenstadt ist, gibt es viele kleine Cafés, Bars und Restaurants in der wunderschönen Altstadt, die vor allem am Wochenende überquellen. Wenn man doch einmal die Stadt verlassen möchte, gelangt man in kurzer Zeit nach Stuttgart zu den größeren Clubs, an den Bodensee oder in die Berge zum Skifahren.
Ich freue mich neben der Arbeit auch meinen Hobbys nachgehen zu können. Ich habe angefangen Klavierunterricht zu nehmen und bin auch beim Triathlon wieder ambitionierter unterwegs. Auch im Team unternehmen wir außerhalb der Arbeit öfter mal etwas gemeinsam. Vom Altersdurchschnitt ist das Team sehr gemischt, vom Gründer im Vorruhestand bis hin zum 28-jährigen CFO. Hier ist jeder willkommen nach der Arbeit gemeinsam noch ein Feierabendgetränk am Neckar zu trinken.
Vielen Dank für das Gespräch!