Serie: Portfoliofirmen stellen sich vor: SIS Medical AG
Wir wollen Ihnen in einer neuen Serie die Portfoliofirmen der SHS näher vorstellen. Los geht’s mit der SIS Medical AG, einem führenden Schweizer Hersteller von Ballonkathetern für die interventionelle Dillatation der Herzkranzgefäße. Dr. Sergej Kammerzell ist seit zwei Jahren CEO bei der SIS, er ist Humanmediziner und hat auf dem Gebiet der Kardiologie promoviert.
Herr Dr. Kammerzell, was macht die SIS?
Dr. Sergej Kammerzell: Die SIS entwickelt und produziert seit 15 Jahren Highend-Ballonkatheter zur Dillatation der Herzkranzgefäße. Unser neuestes Produkt, das soeben die FDA-Zulassung erhalten hat, ist der OPN NC® Twin Wall Super High Pressure PTCA Balloon. Als einziger Ballonkatheter weltweit verfügt der OPN NC® über eine Doppelwand und hält dadurch Druck von 35 atm oder (besser:) bar aus. Im Gegensatz zu anderen Produkten hält der OPC NC® seine Form, wodurch eine unbeabsichtigte Verletzung der Gefäßwand praktisch ausgeschlossen werden kann. Dieses Produkt wurde von schon bei 100.000 Patienten in Europa erfolgreich eingesetzt und ist besonders geeignet bei stark verkalkten oder nicht dehnbaren Läsionen, bei chronischen Totalverschlüssen (CTO) oder bei In-Stent-Restenosen. Ebenfalls konkurrenzlos ist unser NIC Nano Ballon mit einem maximalen Durchmesser von 0,85 mm. Niemand auf der Welt ist in der Lage, einen so kleinen Ballonkatheter herzustellen. Unser Erfolg basiert auf unserer Innovationskraft. Deshalb investieren wir hier viel Kapital und Manpower.
Welche Ziele hat die SIS in nächsten drei Jahren?
Dr. Sergej Kammerzell: Erste Priorität hat für uns die Markteinführung des OPN NC® Twin Wall in den USA. Die Zulassung der FDA ist ein großer Erfolg. Das ist aber erst der Anfang. Jetzt beginnt die eigentliche Arbeit der Markteinführung. 2023 planen wir den Markteintritt in China und ab 2024 wollen wir uns auf dem japanischen Markt etablieren. Auf der Produktseite sind wir dabei, Ballonkatheter für die Dillatation der Gefäße in den Beinen zu entwickeln. Periphere arterielle Verschlusskrankheiten (PAVK) sind gerade in alternden Gesellschaften ein zunehmendes Problem. Auf mittlere Sicht denken wir über die Entwicklung von Ballonkathetern mit Schneidelementen und Medikamentenbeschichtungen nach. Die Ideen gehen uns nicht aus, da können Sie sicher sein.
Was zeichnet die SHS als Medtech-Investor aus?
Dr. Sergej Kammerzell: Ganz klar: das medizinische Wissen und die Fähigkeit, sich in unsere Themen einzuarbeiten; das ist ein Riesenvorteil. Da habe ich bei einer früheren Tätigkeit ganz andere Erfahrungen mit Private Equity gemacht. Unsere Ansprechpartner bei der SHS kennen sich in der Medizintechnik aus, Dr. Zimmermann ist zum Beispiel promovierter Naturwissenschaftler: da sind Fachgespräche auf Augenhöhe möglich. Konkret profitieren wir immer wieder vom starken Netzwerk der SHS, in dem uns gezielt geeignete Berater empfohlen werden: zum Beispiel für die Zulassung in China oder für das sensible Thema Erstattung und Pricing in den USA. Was mir außerdem sehr entgegenkommt, ist die schnelle Reaktionszeit der SHS bei Anfragen und die Geschwindigkeit, mit der Entscheidungen gefällt werden – ohne an der Gründlichkeit Abstriche zu machen.