ESG-Investing bei der SHS: Teil 3
ESG-Investing in der Praxis
Nachdem wir in Teil 1 und 2 der Serie „ESG-Investing“ das Thema grundsätzlich erläutert und aufgezeigt haben, wie ESG-Investing bei der SHS durchgehend verankert ist, beschreiben wir heute zwei Beispiele aus dem SHS-Portfolio.
Das „S“ in der Abkürzung ESG-Investing steht für „Social“. Hier geht es um soziale Ziele, die mit einem Investment erreicht werden sollen – ganz im Sinne des sogenannten „Social Responsibility Investing“. Das kann die Sicherheit betreffen, gesellschaftliche Aspekte oder eben die Gesundheit. Letzteres steht für die SHS als spezialisiertem Healthcare-Investor im Zentrum. Ein wichtiges Ziel der Investition in die Unternehmen ist es, mit Hilfe der Innovationen oder Dienstleistungen bei möglichst vielen Menschen die Gesundheit und das Wohlbefinden zu verbessern. Wie dies konkret aussehen kann, sollen zwei Beispiele verdeutlichen.
Hilfe bei psychischen Krankheiten: Selfapy
Seit etwas mehr als einem Jahr befindet sich das Wachstumsunternehmen Selfapy im Portfolio der SHS. Die SHS hat sich nach genauer Prüfung mit einem signifikanten Betrag aus dem Fonds SHS V an dem Berliner Unternehmen beteiligt, das im Jahr 2016 von den Psychologinnen Nora Blum und Katrin Bermbach gegründet wurde. Mittlerweile beschäftigt Selfapy 65 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon haben mehr als 20 ein Psychologiestudium abgeschlossen. Unternehmensziel von Selfapy ist es, mit der Selfapy-App Menschen mit Depressionen oder Angststörungen möglichst schnell und unkompliziert zu helfen.
Man muss sich vor Augen halten, dass allein in Deutschland fast 18 Millionen Menschen an einer psychischen Erkrankung leiden, das sind rund 27,8 % der Erwachsenen, so die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde. Zu den häufigsten Störungen, an denen diese Menschen leiden, gehören Depressionen und Angststörungen. An Depressionen sind in Deutschland 5,3 Millionen Bundesbürgerinnen und -bürger erkrankt, das sind 8,2 % der deutschen Bevölkerung. An einer Angststörung leiden rund 12 Millionen Deutsche. Die Deutsche Gesellschaft für Angstforschung geht davon aus, dass die Hälfte der Angststörungen nicht erkannt und daher auch nicht richtig behandelt werden. Dabei sind der Leidensdruck und die damit verbundenen Einschränkungen an Lebensqualität für Patienten beträchtlich. Nicht zu unterschätzen ist auch die gesellschaftliche Stigmatisierung, die die Betroffenen erfahren. Alles in allem ein unbefriedigender Zustand. Dazu kommt, dass die durchschnittliche Wartezeit für einen ambulanten Therapieplatz in Deutschland zwischen drei und sechs Monaten beträgt.
Hier setzt das Angebot von Selfapy an. Und dieses Angebot wird angenommen. Mehr als 35 000 Personen haben bereits Selfapy-Online-Kurse belegt, vor allem den zwölfwöchigen Online-Kurs bei Depressionen, den es seit Ende 2020 auch kostenfrei auf Rezept gibt. Möglich ist dies durch das Digitale-Versorgung-Gesetz (DVG). Seit Kurzem gibt es auch die Selfapy-Online-Kurse bei generalisierter Angst und Panik kostenfrei auf Rezept. Auch das ist eine gute Nachricht für die Betroffenen, denen so in einem ersten Schritt Hilfe angeboten werden kann.
Und auch wenn die Selfapy-Gründerinnen betonen, dass ihre Online-Kurse die klassische Psychotherapie nicht ersetzen können, ist die App für viele Betroffene eine wichtige Unterstützung. Zum Beispiel, wenn es darum geht, die lange Wartezeit bis zur Therapie zu überbrücken. Klinische Studienergebnisse bescheinigen der Selfapy-App im Übrigen eine nachgewiesene Wirksamkeit bei der Bekämpfung von Depressionssymptomen.
Mehr Information über Selfapy: www.selfapy.de
Lebensqualität zurückgewinnen: Reha mit Tyromotion
Schlaganfall, Unfall, Multiple Sklerose, Rückenmarksverletzungen: das sind Ereignisse, die wir alle fürchten, die aber jede und jeden von uns treffen können. Allein in Deutschland erleiden rund 270 000 Menschen pro Jahr einen Schlaganfall (Quelle: Deutsche Schlaganfallhilfe) und diese Zahl wird, laut Experten, weiter steigen. Das ist keine gute Nachricht, denn ein Schlaganfall ist die häufigste Ursache für Behinderungen bei Erwachsenen. Ein optimales, auf den Patienten abgestimmtes Reha-Training ist deshalb extrem wichtig, damit der Patient wieder Lebensqualität und Bewegungsfreiheit zurückgewinnen kann, und zwar aus eigener Kraft. Eine stationäre und später ambulante Reha inklusive gezielter Übungen zu Hause ist wichtig für die Rückgewinnung von Alltagsfähigkeiten wie selbständiges Ankleiden oder Essen und Trinken: Tyromotion unterstützt die Betroffenen auf dieser gesamten Wegstrecke, um einen möglichst wirkungsvollen Reha-Prozess zu garantieren.
David Ram und Alexander Kollreider haben im Jahr 2007 im österreichischen Graz das Unternehmen Tyromotion GmbH gegründet. Ausschlaggebend waren private Schicksalsschläge und der Anspruch, mit technologiegestützten Therapiegeräten die Unabhängigkeit und Lebensqualität von Patienten weltweit entscheidend zu verbessern. Die SHS hat sich im Jahr 2016 aus ihrem Fonds IV mit einem signifikanten Betrag an Tyromotion beteiligt, da dieses Unternehmen alle Anforderungen an ESG-Investing erfüllt.
Tyromotion entwickelt heute mit über 85 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Reha-Systeme für die oberen und unteren Extremitäten des Menschen. Mehr als 3500 Tyromotion-Geräte sind derzeit in 55 Ländern für eine optimale Reha-Versorgung bei den oben genannten Krankheiten oder in der Nachsorge von Unfällen erfolgreich im Einsatz. Dabei sind Tyromotion-Systeme keine normalen Reha-Geräte, sondern werden durch den gezielten Einsatz moderner Technologien (Robotik, Sensorik, Virtual Reality, Gamification) zu inspirierenden und motivierenden Partnern – sowohl für den Patienten als auch für den Arzt und den Physiotherapeuten. Das vorrangige Ziel ist, möglichst vielen Betroffenen ein weitgehend selbständiges Leben im Alltag, idealerweise zu Hause zu ermöglichen.
Mehr Information über Tyromotion: www.tyromotion.com
ESG-Investing rechnet sich – auch für die Anleger
Selfapy und Tyromotion verhelfen mit ihren Produkten den Patienten zu mehr Lebensqualität! Und beide Unternehmen sind für die Anleger der SHS-Fonds ein gutes Investment im Sinne des „Double Bottom Goal“. Denn zu einer guten finanziellen Rendite kommt eine starke Wirkung im sozialen Bereich.