Building European Healthcare Champions: Wie macht die SHS das?
Als Healthcare-Investor unterstützt die SHS ihre Portfoliofirmen nicht nur mit Kapital, sondern auch mit jahrzehntelanger Erfahrung und Expertise im Healthcare-Bereich. Wir wollten von Dr. André Zimmermann, SHS-Partner und promovierter Mikrobiologe, wissen, was die SHS konkret für ihre Portfoliofirmen leistet.
Redaktion: Auf welchen Gebieten, vom Kapital einmal abgesehen, unterstützt die SHS ihre Portfoliofirmen?
Dr. André Zimmermann: Die SHS fokussiert sich bei ihren Investitionen im Healthcare-Bereich auf zwei Unternehmenstypen: zum einen suchen wir Wachstumsunternehmen (Growth Companies), zum anderen mittelständische Unternehmen (Small Caps). In beiden Fällen wollen wir die Unternehmen bei der Expansion und Internationalisierung unterstützen, damit sie ihr Wachstumspotential optimal entfalten können. Ziel ist es, am Ende einen „European Healthcare Champion“ im Portfolio zu haben.
Gleichzeitig sollen unsere Portfoliounternehmen möglichst vielen Patienten in der Welt helfen, ihre Erkrankung möglichst optimal zu therapieren, oder aber Krankheiten zu vermeiden, beziehungsweise frühzeitig zu erkennen, um ihren Gesundheitsstatus zu verbessern.
Im stark regulierten Gesundheitssektor sind zahlreiche Dinge zu beachten, um als Healthcare-Unternehmen erfolgreich am Markt agieren und entsprechend wachsen zu können. Dies gilt nicht nur für Europa, sondern genauso für die USA oder asiatische Regionen wie China und Japan. Themen wie Zulassung, Erstattung, Sales & Marketing, Zugang zu Kliniken und medizinischen Meinungsbildnern sowie Patentfragen sind nur einige Punkte, die vom Management im Auge behalten werden müssen – und die unter Umständen über Erfolg oder Misserfolg entscheiden können. Und dann ist man selten allein in einem attraktiven Markt unterwegs, das bedeutet, dass auch der Faktor Zeit eine wichtige Rolle spielt. Deshalb unterstützt die SHS mit ihrer Expertise und ihrem starken Netzwerk das Management der Portfoliounternehmen dabei, möglichst zwei Schritte nach vorne zu machen, aber eben keinen zurück.
Wir sind glücklicherweise in der Lage, mit unserem Netzwerk viele Türen zu öffnen: zu Spitzenkliniken in Europa und den USA, zu medizinischen Experten aus zahlreichen Fachbereichen, zu Krankenversicherungen, zu Zulassungsexperten oder zu Distributionspartnern weltweit. Und natürlich unterstützen wir auch bei der Rekrutierung von erfahrenen Managern. Die SHS agiert seit fast 30 Jahren erfolgreich im Healthcare-Sektor, deshalb können wir Empfehlungen geben, welcher Partner auf welchem Gebiet eine gute Wahl ist. Das reduziert das Fehlerrisiko und hilft, die Zeit möglichst optimal für die Unternehmensexpansion zu nutzen.
Darüber hinaus tauschen wir uns regelmäßig mit mehreren hundert großen internationalen Unternehmen im Gesundheitssektor aus. Es ist für uns als Investor wichtig, zu wissen, an welchen Technologien und Produkten die Strategen interessiert sind und welche Ziele unsere Portfoliounternehmen erreichen müssen, damit diese für die Konzerne ein attraktives Akquisitionsziel darstellen.
Wie muss man sich diesen Support konkret vorstellen und welchen Einfluss hat die SHS bei ihren Portfoliofirmen?
Dr. André Zimmermann: Die SHS hält sowohl Minder- als auch Mehrheitsbeteiligungen an ihren Portfoliounternehmen. Der Einfluss ist, rein rechtlich betrachtet mit Blick auf die Höhe der Beteiligung, unterschiedlich groß. Entscheidender für die Interaktion mit dem Management der Portfoliounternehmen ist jedoch, wie gut das Vertrauensverhältnis zwischen den handelnden Personen auf beiden Seiten ist. Darauf legen wir bei der SHS sehr viel Wert. Da wir meist als Lead-Investor agieren, sehen wir uns auch in der Pflicht, die Teams bestmöglich dort zu unterstützen, wo es sinnvoll und gewünscht ist. Wir besprechen auf den meist monatlichen Meetings potentiell kritische Themen oder nächste wichtige strategische Schritte des Unternehmens und bieten wir im Rahmen unserer Gesellschafterfunktion unsere Unterstützung dort an, wo wir einen Beitrag leisten können. Ich möchte an dieser Stelle aber auch nochmal betonen, dass SHS, beziehungsweise der Fonds sich nicht aktiv, sondern beratend am Management der Portfoliogesellschaften beteiligt.
Ist beispielsweise eines unserer Portfoliounternehmen zum Beispiel auf dem Weg in den chinesischen Markt und sucht einen Spezialisten für die NMPA-Zulassung (National Medical Products Administration in China), dann definieren wir mit dem Management, welches Experten-Profil gesucht wird und vermitteln einen entsprechenden Kontakt aus dem SHS-Netzwerk, sofern dieser den gesuchten Kriterien entspricht.
Da wir mit den Fachleuten aus unserem Netzwerk häufiger zusammengearbeitet haben, wissen wir um deren Qualität. Dadurch vermeiden wir, dass durch die Auswahl eines ungeeigneten Beraters wichtige Ziele womöglich nicht erreicht und gleichzeitig Zeit und Geld nicht effizient eingesetzt werden. Wie gesagt, wir wollen unsere Unternehmen bestmöglich dabei unterstützen, zwei Schritte nach vorne zu machen und keinen Schritt zurück. Solch ein Szenario gilt es zu vermeiden, denn die Anforderungen an Technologieunternehmen im Gesundheitssektor sind gestiegen und Extraschleifen aufgrund vermeidbarer Fehler können sich die Firmen kaum noch leisten.
Könnten Sie uns die Arbeit der SHS an zwei, drei Beispielen verdeutlichen?
Dr. André Zimmermann: Gerne. Es gibt Beispiele mit sehr unterschiedlicher Ausprägung. Lassen Sie mich dazu am besten an die oben dargelegte Situation der angestrebten China-Zulassung anknüpfen. Eine Zulassung für ein Medizinprodukt kann in China drei bis fünf Jahre dauern. Der Markt an sich wächst stark und ist per se interessant, aber die Hürden für einen Marktzugang sind hoch. Wenn man hier einen nicht ausreichend qualifizierten Berater zu Rate zieht, dann kann es schnell passieren, dass man die Zulassung im ersten Schritt nicht erhält. Man kann es als Unternehmen zwar erneut versuchen, aber man fängt dann wieder von vorne an, das heißt es liegen weitere drei bis fünf Jahre vor einem. Das gilt es unter allen Umständen zu vermeiden. Eine solche Situation drohte in der Vergangenheit bei einem unserer Portfoliounternehmen. Dies konnte vermieden werden, nachdem die SHS einen Experten aus unserem Netzwerk vermittelt hat. Der hat dann das Zulassungsverfahren federführend übernommen und erfolgreich zum Abschluss gebracht. Welch positiven Einfluss dieser Schritt auf das Wachstum des Unternehmens hatte, kann sich jeder leicht ausmalen.
In einem anderen Fall benötigte ein Portfoliounternehmen zwecks Kooperation einen Zugang zu den global führenden Medtech-Unternehmen. Da wir auf Seiten der SHS den Kontakt zu den großen Konzernen seit vielen Jahren pflegen und mit diesen ständig im Gespräch sind, konnten wir unserem Portfoliounternehmen in wenigen Wochen die Möglichkeit zu direkten Gesprächen und Präsentationen bei allen relevanten Strategen eröffnen. Ohne solch ein Netzwerk kann ein solches Vorhaben sich viele Monate hinziehen, oder man findet schlicht keinen Zugang zu den entscheidenden Personen in den Konzernen. Unser Portfoliounternehmen konnte mit unserer Hilfe nicht nur viel Zeit gewinnen, sondern auch zügig die Grundlage für die weitere Expansion auf internationaler Ebene legen.
Und wie profitieren eigentlich die Investoren der SHS von diesem Engagement?
Dr. André Zimmermann: Der Nutzen für die Investoren der SHS-Fonds ist vielfältig, läuft aber letztendlich auf zwei wesentliche Ziele hinaus, die unsere Investoren miteinander verbinden wollen – die Steigerung der Anlagerendite und gleichzeitig den Impact, Millionen von Menschen zu helfen, ihre Gesundheit durch schonende Therapien zurückzuerlangen oder diese zu erhalten, beziehungsweise. zu verbessern. Um diese beiden zentralen Ziele zu erreichen, unterstützt die SHS die Portfoliounternehmen kontinuierlich, vom ersten Investment bis zum Exit. Unser Track-Record spricht hier eine deutliche Sprache.